In einer freien Minute habe ich mich mal wieder nach kostenfreien Bildungsangeboten umgesehen. Entdeckt habe ich dabei das Portal OpenLearn.
OpenLearn ist ein Ableger der britischen Open University im Rahmen des „Open Educational Resources“-Projektes. Entsprechend werden freie Lernmaterialien mit einer offenen Lizenz angeboten, welche online abgerufen und im eigenen Tempo abgearbeitet werden können.
Auch hier fand ich einen Kurs mit dem Namen „Digital forensics“, welcher unmittelbar nach der Anmeldung zur Verfügung stand.
Der Kursansatz ist dabei weitaus theoretischer als in vergangenen Kursen. Es werden keine Programme, Formate, Dateisysteme oder ähnliches vorgestellt. Stattdessen wird auf die Geschichte der (digitalen) Forensik eingegangen und deren Bedeutung im Rahmen der Strafverfolgung beleuchtet. Man erfährt etwas über die wissenschaftliche Methode im Rahmen der Beweiserhebung und worin sich die digitale Forensik von anderen Bereichen der Forensik unterscheidet.
Präsentiert wird das Material dabei überwiegend in Textform. Hin und wieder findet sich ein Youtube-Link oder ein eingebettetes Video auf der Seite, welches sich auch als Transkript darstellen lässt.
Um ein wenig die grauen Zellen zu stimulieren, werden kleinere Gedankenspiele eingestreut, zu denen die eigene Meinung abgefragt wird. Oder es wird eine Aufgabe gestellt, die durch eine Google-Suche gelöst werden soll. Eine wirkliche Abfrage der vermittelten Inhalte findet nicht statt. Der Kurs versteht sich wohl auch eher als eine grobe Übersicht, womit man es bei digitaler Forensik zu tun haben könnte. Aber selbst dabei wird nur an der Oberfläche gekratzt.
Für den Kurs wird ein zeitlicher Rahmen von 8 Stunden angesetzt. Aber selbst wenn alle Aufgaben gelöst werden und man sich alle Videos ansieht, wird man kaum mehr als zwei Stunden mit dem Kurs beschäftigt sein.
Auch für diesen Kurs wird ein Zertifikat über die Teilnahme ausgestellt:
Insgesamt handelt es sich hierbei um einen Einsteigerkurs (Auch wenn er als „advanced“ ausgewiesen wird), den man getrost ignorieren kann. Die vermittelten Inhalte wurden an anderer Stelle bereits umfangreicher behandelt und bieten für Forensiker, welche bereits in diesem Bereich tätig sind keinen Mehrwert.
Ist man einmal auf der Plattform angemeldet und möchte sich einen groben Überblick über die digitale Forensik verschaffen, schadet es natürlich nicht einen Blick zu riskieren. Ist man tatsächlich an einer Beschäftigung in diesem Feld der Forensik interessiert, besucht man besser einen anderen Kurs.
Meine bisherigen Funde zu diesem Thema findet ihr hier: I (MyTEEX), II (Cybrary), III (EH Academy), IV (Udemy), V (CEPOL), VI (LinkedIn Learning), VII (Pluralsight), VIII (WonderHowTo) und IX – (IT Masters).
Moin!
Ist wahrscheinlich mehr low-level und betrifft eher die allgemeine Informatik / Cybersecurity, aber wenn du dein Wissen noch erweitern möchtest:
https://open.hpi.de/?locale=de
Kann ich empfehlen als Abwechslung. 🙂
VG topher
Ach und „es ist Samstag, draußen …“ und so 😉
Klar. Schau ich mit gerne einmal an 😉
„… warten Leute.“ Schon klar 🙂