Kostenlose IT-Forensik Kurse Teil II – CYBRARY

Auf der Suche nach weiteren Fortbildungsmöglichkeiten begegnete mir auch Cybrary. Zunächst erinnerte mich das Modell ein wenig an Udemy. Hier findet man jedoch ausnahmslos Beiträge zum Thema IT. Genauer: IT-Sicherheit. Doch auch für IT-Forensiker finden sich hier Angebote, die einen Mehrwert darstellen.

Das Unternehmen Cybrary.it mit Sitz in Greenbelt (USA) bietet kostenlose Online-Kurse zum Thema IT-Sicherheit an.
Der Web-Auftritt bietet eine Art Blogging Platform (0P3N-Blog), auf der registrierte Nutzer Artikel zu Themen der IT-Sicherheit einstellen können.
Auch verifizierte Sachverständige u.A. aus der Wirtschaft, dem Militär oder anderen Behörden stellen auf der Homepage Online Kurse zur Verfügung, welche in Form von Video-Modulen präsentiert werden.
Häufig wird auch Kurs-begleitendes Übungsmaterial bereitgestellt, um die Vermittlung der Lehrinhalte zu unterstützen und nachzuweisen. Es werden auch eigene Apps für iOS und Android angeboten um auf die Kurse zuzugreifen.

Der Anspruch und Umfang der Kurse variiert stark nach Themengebiet und Autor. Nach Abschluss eines Kurses wird zumeist ein Zertifikat angeboten, für welches jedoch kein Nachweis über die Vermittlung der Lerninhalte erforderlich ist.

Dieses Zertifikat muss zunächst mit sogenannten „Cybytes“ erworben werden. Diese verdient man sich z.B. durch das tägliche Einloggen auf der Homepage, das Lesen oder Erstellen von 0P3N-Blog Beiträgen oder das Teilen von Artikeln in sozialen Netzwerken.
Für Echtgeld ist außerdem eine Pro-Mitgliedschaft freischaltbar, welche u.A. Zugang zu Live-Webinaren ermöglicht.
Weiter werden umfassende Vorbereitungskurse für anerkannte Zertifizierungen externer Anbieter angeboten, welche in Einrichtungen weltweit abgelegt werden können. (z.B. PMP, CSSLP) Grundsätzlich werden die Kurse in englischer Sprache angeboten. Es finden sich aber auch externe Angebote z.B. in Russisch.
Rechtliche Aspekte finden in den Modulen kaum Beachtung. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass bestimmte Aktivitäten (z.B. penetration testing) in vielen Ländern Straftatbestände erfüllen können.

Neben einem außerordentlich umfangreichen Python Kurs, absolvierte ich dort auch den erst kürzlich ausgerollten Kurs „Kali Linux Fundamentals“. Ich wusste zumindest, dass Kali zur Grundausrüstung vieler IT-Forensiker gehört. Interessanterweise ging dieser Kurs kaum auf die mannigfaltigen Einsatzmöglichkeiten von Kali ein, sondern erklärte erst einmal die Installation/Betriebsarten des Systems und den anschließenden Umgang. Dabei hätte es keinen großen Unterschied gemacht, ob man nun Kali oder z.B. Ubuntu betreiben wollte. Der Kurs behandelte also größtenteils die allgemeine Bedienung von Linux. Wenn ich mit Betriebssystemen auf UNIX-Basis noch nie etwas zu tun gehabt hätte, wäre das tatsächlich ein sehr nützlicher Ansatz.

Für mich interessant wurde es erst gegen Ende des Kurses. Zwar werden auch hier nicht die einzelnen Komponenten des Systems erläutert (dafür ist der Kurs auch bei weitem nicht umfangreich genug, außerdem wäre es wohl sehr ermüdend), es wird aber der Umgang mit der offiziellen Dokumentation von Kali aufgezeigt. Damit hat man tatsächlich ein hinreichendes Werkzeug zur Selbsthilfe an der Hand und findet zu jedem Programm eine Erklärung und ein Anwendungsbeispiel.

Für den Abschluss des Webinars erhält man auch hier ein Zertifikat (wenn man es denn auch mit Cybytes erwirbt):

Wirklich viel habe ich aus dem Kali-Kurs nicht mitnehmen können. Schlecht war er deshalb jedoch nicht. Es zeigt sich dadurch umso mehr, dass Umfang, Anspruch und Qualität der Kurse auf Cybrary vom jeweiligen Ersteller abhängen.

Um einen Einstieg in die digitale Forensik zu finden, eignen sich die Angebote von MyTEEX meiner Meinung nach besser. Meine diesbezüglichen Erfahrungen könnt ihr hier nachlesen.

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