Auf dem PC ist Firefox schon lange mein Browser der Wahl. Über die Konto-Verknüpfung synchronisiere ich meinen Verlauf und meine Lesezeichen über Linux und Windows hinweg und auch auf schwachbrüstigen Tablet-PCs sorgt der Browser für eine flüssige Darstellung.
Unter Android konnte ich mit Firefox bislang leider wenig anfangen. Zwar funktionierte die Kontosynchronisierung auch mit dem Mobilableger, viele Seiten verursachten bei mir jedoch Probleme und durch meinen größenwahnsinnigen Einsatz neuer Tabs (ich gebe zu, ich bin ein Browser-Messie) brachte ich Firefox immer wieder zum Absturz. Dabei gefiel mir der Gedanke, Firefox auch auf dem Smartphone zu nutzen ausnehmend gut, so dass ich der App immer wieder Kontrollbesuche abstattete… Stets mit dem Ergebnis, dass sich meine Surfgewohnheiten nicht zufriedenstellend mit dem Mozilla – Browser vereinbaren ließen und ich doch wieder auf den Tuga-Browser ausgewichen bin.
Auch mit der Alternative: Firefox Klar (außerhalb Deutschlands Firefox Focus) könnte ich nicht wirklich warm werden. Zwar war die Kompatibilität der Webseiten hier spürbar höher, aber das eigenwillige Design und das unkomfortable Tabbing waren für mich absolute No-Gos.
Als ich dann vor ein paar Wochen von Firefox Preview (Arbeitsname Fenix) erfuhr, war klar, dass ich mir den neuen Browser werde ansehen müssen. Zu dieser Zeit befand sich das Projekt noch in der „Closed Beta“-Phase, so dass ich die Aufnahme in das Testprogramm erst noch beantragen musste. Erst nach erfolgter Freischaltung wurde die App im Play Store zum Download angeboten. Mittlerweile ist das Projekt als „Open Beta“ eingestuft und kann auch ohne Antrag aus dem Play Store bezogen werden. Natürlich wird auch weiterhin Feedback gewünscht, um Fehler auszumerzen und die Website-Kompatibilität weiter zu erhöhen.
Bislang gefällt mir der neue Firefox ausnehmend gut. Es kann zwischen einem hellen und einem dunklen Design gewählt werden. Die Platzierung der Such-/Adressleiste am unteren Rand des Bildschirms ist gerade für Geräte mit einer Diagonale von 5,5 Zoll und mehr eine Erleichterung. Die Geschwindigkeit geht meistens ebenfalls in Ordnung.

Naturgemäß läuft noch nicht alles rund. Hin und wieder kam es vor, dass geöffnete Tabs nach dem Wechsel zu anderen Apps verschwanden oder Seiten nicht wie erwartet funktionierten. Solche Fehler lassen sich wahlweise anonym oder auch über das eigene Konto auf dem Github-Portal des Projektes melden.

Aufgefallen ist mir außerdem, dass die Testversion bei der Akku Nutzung etwas energiehungriger zu sein scheint als beispielsweise der Tuga-Browser. Dies kann natürlich auch auf die Fehlerreport-Funktion der Preview Version zurückzuführen sein.


Auch wenn es noch einige Kinderkrankheiten auszumerzen gilt, nutze ich den neuen Firefox schon jetzt für den Großteil meiner Online-Recherchen am Smartphone.
Ich halte dieses Projekt auch deshalb für unterstützenswert, weil Mozilla seinen Browser mit der eigenen Gecko View Engine ausstattet und nicht einfach auf Chromium oder dessen Blink Engine aufbaut. Zwar wäre es für Web-Entwickler einfacher, ihren Code nur auf ein System maßschneidern zu müssen, Privatsphäre und Datenschutz profitieren jedoch erheblich von Alternativen zum Marktführer.
(Firefox-Logos Copyright by Mozilla)