Kostenlose IT-Forensik Kurse Teil VI – LinkedIn Learning

Auf der Suche nach weiteren Kursplattformen versuchte ich auch, die oft erwähnten Seiten video2brain und Lynda.com aufzurufen. Dabei landete ich jeweils auf LinkedIn Learning. Da dort sofort für ein Abonnement geworben wurde, habe ich die Seite zunächst ignoriert.

Momentan besteht jedoch die Möglichkeit, die Plattform für einen Monat kostenfrei zu nutzen (andernfalls fallen ca. 20€ im Monat an, wobei der Preis davon abhängt, ob man ein Monats- oder Jahresabo abschließt).

LinkedIn Learning gehört wie auch der „Mutterkonzern“ LinkedIn seit 2017 zu Microsoft. Im Jahr 2015 hatte LinkedIn (damals noch unter eigener Führung) Lynda.com übernommen und die gesamten Kursinhalte auf der eigenen Plattform LinkedIn Learning angeboten. Lynda hatte zuvor im Jahr 2013 video2brain geschluckt. Bildung scheint ein lukratives Geschäft zu sein. 😉

Den Kurs „Learning Computer Forensics“ des Hochschulprofessors Jungwoo Ryoo von der Penn State University entdeckte ich zunächst auf Lynda (aktuell läuft die Plattform noch parallel zu LinkedIn Learning). Auf Lynda sind jedoch keine Neuanmeldungen mehr möglich und man wird beim Versuch, sich zu registrieren auf LinkedIn weitergeleitet. Dort war der Kurs aber schlicht nicht auffindbar. Zumindest bis ich die Sprache der Webseite auf Englisch umgestellt habe. Zuvor wurden mir nur deutschsprachige Angebote angezeigt.

Auch hierbei handelt es sich um eine Abfolge von Videos, welche in Module gegliedert wurden. Zum Abschluss eines Moduls wird ein kurzes Quiz angeboten, um zu überprüfen, ob die Inhalte verinnerlicht wurden. Gibt man dabei einmal eine falsche Antwort, wird man auf genau das Teilmodul verwiesen, welches dieses Thema behandelt.

Übungsdateien werden für diesen Kurs nicht bereit gestellt. Hier ist es wie bei vielen anderen Plattformen auch, den Erstellern der Kurse frei gestellt, ob sie neben den Videos noch weitere Inhalte anbieten. Bei dem Python-Kurs, welchen ich im Anschluss in Angriff genommen habe, sind z. B. Übungsdateien als Archiv beigefügt.

Davon abgesehen erfährt man in den Videos einiges, was in den vorherigen Kursen nicht behandelt wurde. Das Prinzip der Steganografie (kurz: Daten hinter Daten verstecken) wird kurz beschrieben und mit der Software „OpenStego“ an einem Beispiel demonstriert. Es werden verschiedene Software-Suiten wie EnCase oder Autopsy verglichen. Man erfährt einiges über die Geschichte der digitalen Forensik und der wachsenden Herausforderungen. Wichtige Zertifizierungsstellen werden genannt, welche international anerkannt werden.

Das Tool „volatility“ wurde bisher noch in keinem anderen Kurs erwähnt. Hier wird zunächst die Funktion anhand einer Sicherung des Arbeitsspeichers demonstriert und der Inhalt anschließend mittels eines Hex-Editors (Hex Workshop) analysiert.

Vieles von dem, was bereits in anderen Kursen gezeigt wurde, findet sich auch hier. Ich würde sagen, von den bisher gesehenen Video-Kursen deckt dieser die meisten Themen ab und behandelt sie am umfassendsten.

Für den Abschluss des Kurses wird auch hier ein Zertifikat ausgestellt:

Außerdem besteht die Möglichkeit, den Lernfortschritt auf dem verknüpften LinkedIn Profil zu teilen:

Bei dieser Gelegenheit lassen sich dort übrigens auch Zertifikate anderer Anbieter einpflegen:

Für die Dauer meines kostenfreien Probemonats werde ich mich wohl noch intensiver auf dem Portal herumtreiben. Zwar gibt es kaum weitere Kurse, die so gezielt auf die digitale Forensik abgestimmt sind, doch viele der Themen bieten auch für dieses Feld einen Mehrwert (Python, Data Science, Netzwerktechnik usw.) Der oben erwähnte IT-Forensik-Kurs erhält von mir eine klare Empfehlung, da er eine sehr gute Übersicht über viele verschiedene Aspekte des Themas bietet und gezielt einige wichtige Schwerpunkte ausführlicher beleuchtet.

Zu den vorangegangenen Beiträgen gelangt ihr hier: I (MyTEEX)II (Cybrary), III (EH Academy), IV (Udemy) und V (CEPOL)

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